Als ich jung war, waren die Dorfruinen unser Spielplatz:
alt, verfallen und voller Staub, der die Sonne zu Fäden spann;
die morschen Treppen unser Klettergerüst
und ich die Königin in unserer Welt.
Mit großen Augen versank ich im düsteren Keller,
bei den Konserven, längst leer, doch voller Abenteuer.
Und du warst mein König, der die Kiste im verwucherten Garten fand,
mit den Teelichtern und Streichhölzern.
Als ich jung war, kamen die Kräne,
die Schaufeln und schweren Maschinen,
die den Staub aufwirbelten und die Sonne verdunkelten,
bis sich ein rußiger Teppich auf den Bürgersteig legte.
Und dann auch auf mich.
Bald glänzte alles neu, neuerbaut in weiß.
Doch die Erinnerungen des versunkenen Königreichs
blieben bei mir, so wie die Krone auf meinem Kopf.
Als ich älter wurde, kamst du nicht mit.
Hattest im Garten Zweige gesammelt, für das Feuer im Kamin.
„Bleib doch, ich mache Licht“, riefst du noch, als die Sonne verschwand,
und ich mit ihr, wie es die Eltern wollten.
Und als dein Reich unterging, gingst auch du,
mit den Geheimnissen aus unserer Welt.
Und die Nacht erstrahlte hell und warm,
bis der Palast unter der Hitze zerbrach.
Du warst mein König.